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Kontiki und Paulchen sind diesmal nicht dabei

Archiv nach Monat: November 2023

Es herbstelet

Über 350 km sind wir mittlerweile dem Fluss Ebro nachgewandert. Mal über eine Wurzel gestolpert oder einen nassen Schuh aus einem Bach rausgezogen. Bis jetzt noch keine Blattern zu vermelden und das, obschon wir die Schuhe keinen Meter eingelaufen haben. Doch dann meldete sich plötzlich wie aus dem Nichts, Sibils Schienbein. Dem scheint diese Wanderung nicht mehr so zu gefallen und äussert diese mit grossen Schmerzen und Hitze, worauf wir auf eine Entzündung durch das viele Wandern schliessen. Nun hiess es Pause machen und dem Schienbein die nötige Ruhe zu gönnen. Kühlen und Ruhe war angesagt. Alles wäre jetzt so perfekt gewesen. Das kühle Wetter hatte sich für den Moment verabschiedet und wir hatten knappe 20°C aber an Wandern war nicht zu denken. Stattdessen verbrachten wir eine Woche drinnen in einer schönen Wohnung in Haro. Langweilig wird es uns nie. Bruno machte jeden Tag Kommissionen, kochte und machte den Haushalt und Sibil verbrachte ihren Tag ruhend und spielte viel Concertina. Wir sind seit gestern wieder unterwegs, langsam und mit kleineren Tagesetappen und mehr Ruhepausen. Die erste Tagesetappe von 15 km konnte Sibil nach dieser Woche gut meistern und wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Etappen bald wieder steigern können.

Die alte Brücke von Frias.

 

Dieser Weg hatte eigentlich noch ganz schön angefangen, bis er sich dann zwischen den Felsen hindurchschlängelte…

 

… und immer steiler und felsiger wurde.

 

Was man unterwegs nicht alles sieht.

 

Bis zur Herberge ist es nicht mehr weit.

 

In der Herberge angekommen, welche Sarah extra für uns geöffnet hatte, gab es einen warmen Tee. Draussen war es wärmer als im kalten Steinhaus. Die Herberge wurde schon länger nicht mehr beheizt, weil im Moment keine Touristen da sind.

 

Wir durften uns etwas Veganes wünschen und Sarah, die Herbergsmutter, kochte dann für uns zwei ein feines Linsencurry mit Reis.

 

Bevor Sarah heimging, machte sie Bruno noch eine Bettflasche und Sibil bekam eine elektrische Heizdecke. Das war der absolute Brüller. So verwöhnt wird man selten in einer Herberge. ❤️

 

In der Nacht noch mit Bettflasche und Heizdecke unterwegs ins Reich der Träume, sind wir am nächsten Tag sommerlich im T-Shirt am Wandern.

 

Immer den Fluss Ebro als stetiger Reisebegleiter.

 

Solchen alten Waschhäusern begegnen wir oft. Da wurden früher Kleider gewaschen und sind nun häufig als Picknick-Plätze gestaltet.

 

Nicht murren, laufen! 700 Höhenmeter stehen noch an.

 

Mit so einer farbenfrohen Natur rund um uns vergisst man manchmal, wie streng es ist.

 

Wann sind wir endlich oben?

 

Noch lange nicht…

 

Es sind noch ein paar Kurven.

 

Dazwischen werden wir mit einer wunderbaren Aussicht auf den Ebro belohnt.

 

Bald geschafft.

 

Herbstfarben von der schönsten Sorte.

 

Vor lauter Judihui vergassen wir das Gipfelfoto und schon ging’s wieder runter.

 

Was für eine Kulisse.

 

Wer weiss, was das für Beeri sind? Sie wachsen…

 

… an einem Strauch.

 

Zur Abwechslung mal eine rote Brücke. Über diese gingen wir dann zweimal, weil nach ca. 10 Minuten laufen ein Schild kam, dass der Weg hier nicht mehr weitergeht. Umkehren oder einfach auf Risiko weiterlaufen und hoffen, dass wir trotzdem durchkommen? No Risk no fun sparen wir uns für ein anderes Mal auf.

 

Manchmal ist man einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Sibil konnte den Felsen gerade noch halten, als dieser abbrechen wollte. Bruno wandert jetzt allein weiter, weil Sibil hier erst mal nicht mehr wegkommt und er auch keine Idee hatte, was man jetzt am besten tun könnte.

 

Ab und zu verläuft ein Teil auch der Strasse entlang, was nicht so prickelnd ist. Doch da es hier kaum Verkehr hat, ist es nicht so schlimm.

 

Die letzten Tage war es sehr windig. Hat den Vorteil, dass man die Fahne gut fotografieren kann.

 

Viel lieber sind uns natürlich solche Naturwege.

 

Miranda de Ebro ist unser erster Halt in einem etwas grösseren Ort.

 

Hinten das Hotel Tudanca, wo wir etwas länger blieben, um Sibils Schienbein zu schonen.

 

Nach 3 Tagen wandern wir weiter, was aber nach ca. 2 Stunden nur noch mit grossen Schmerzen ging.

 

Sibil musste schön auf die Zähne beissen, dass Bein fühlt sich bei jedem Schritt so an, als wäre es in einem Schraubstock eingeklemmt. Wenn wir etwas auf den vielen Reisen gelernt haben, dann dass es für alles eine Lösung gibt. Wir werden in Haro so lange bleiben, bis das Schienbein wieder Ruhe gibt.

 

Die herbstliche Landschaft ist einfach atemberaubend.

 

Noch in den Bergen…

 

… ändert sich die Landschaft radikal: Überall sind Weinreben. Wir sind in der Region La Rioja angekommen.

 

Das noch verbleibende Laub an den Reben hat eine braunrötliche Farbe angenommen.

 

Stundenlang läuft man hier durch die Weinfelder. (Da es so viel Sonne hat, muss man die Trauben nicht an einen Hang pflanzen, wie bei uns).

 

Wir erreichen Haro.

 

Haro ist der Hauptort Weinanbaugebiets Rioja Alta.

 

Rund um Haro hat es unzählige Bodegas (Weingüter).

 

Auf den Plätzen von Haro hat es viele Bronzestatuen.

Das erste Bild weist wohl auf die Tradition der Weinschlacht hin. Immer am 29. Juni begibt man sich weiss gekleidet auf einen Hügel und bespritzt sich gegenseitig mit Wein.

 

Schön gestaltete Parkanlage in Haro.

 

Ebenfalls gibt es viele Wandmalereien.

 

 

 

Enge Gassen, ohne Verkehr. Das gefällt uns sehr.

 

Wandbild Los Borrachos (Die Betrunkenen) von Enrique Paternina (1866-1917) in Haro

 

Die Kirche Santo Tomás in der Morgensonne.

 

Das kunstvolle Kirchenportal der Kirche.

 

Mehr Weintrauben und noch mehr schöne Ansichten des Ebrotals.

 

Der Ebro mäandert durch die Landschaft.

 

Blick Richtung Labastida, das sich im Baskenland befindet.

 

Strahlen um die Wette mit der Sonne: Heute ist es um die 9°C warm, mit der Sonne jedoch bedeutend angenehmer.

 

Die Traubenstöcke sind hier in der Gegend kleiner, als man es sich’s gewohnt ist.

 

Weiter geht’s durch die Weinreben.

 

San Vicente de la Sonsierra, unser Tagesziel, kommt in Sichtweite.

 

Doch zuerst statten wir Briones einen Besuch ab.

 

Die Landschaft zeigt sich im herbstlichen Gewand und langsam sieht’s auch so aus, wie wir uns Spanien vorgestellt haben.

 

Olivenbaum: Auch wenn die Oliven zum Reinbeissen verlocken, besser nicht! Diese müssen erst noch etliche Male gebadet werden, damit die Bitterstoffe ausgeschwemmt werden. Sibil glaubte es jedoch nicht und hat jetzt noch “ruche” Zähne.

 

Eisenbahnunterführung in Briones…

 

… wo wir auf den schön eingerichteten Rastplätzen eine ausgedehnte Mittagspause machten. Fast jedes Dorf verfügt über solche schönen Rastplätze. Möge das Dorf auch noch so klein sein.

 

Die Beschilderung ist nach wie vor vorbildlich.

 

Schöner Wanderweg durch die Weinreben.

 

Tausende von Rebstöcken…

 

… soweit das Auge reicht.

 

Weinfässer am Wegesrand. Wobei wir nicht glauben, dass diese für die nächste Ernte eingesetzt werden…

 

San Vicente de la Sonsierra inklusive mittelalterlicher Brücke über den Ebro.

 

Auf dem Weg wird sogar auf eine App hingewiesen, die man sich aus dem App Store herunterladen kann.

 

Der Dorfplatz mit Brunnen, wo Schwanenfiguren Wasser spenden.

 

Und wieder mal ein paar Aufnahmen von oben. Viel Spass!

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