Nach einem kurzen Zwischenhalt in Hsinchu, machen wir uns wieder auf Richtung “Sonne Mond See” und geniessen das schöne Wetter. In Huwei treffen wir Jeff und dürfen von unseren Reiseerlebnissen im Storyhouse erzählen.
Im vorletzten Blogbeitrag hatten wir einen Wettbewerb. Die Auflösung davon ist: “Abschliessbare Schuhkästli in einem Restaurant”.
Die glücklichen Gewinner erhalten bald eine Karte. Wir gratulieren!
Überall am Strassenrand werden Früchte und Gemüse verkauft. Wir kaufen feine Orangen für unterwegs.
Windmühle am Radweg.
Am Fischmarkt haben wir Hunger und treffen auf dieses kleine Restaurant. Wir wählten ein paar Zutaten aus, setzten uns hin und warten. Denn jetzt wird’s spannend: Wie schmeckt und sieht das Essen aus, das wir “bestellt” haben?
Wow. Es war superfein!
Wieder ein riesiger Tempel, der der Göttin Mazu gewidmet ist.
In Tempelanlagen können auch grosse Teiche mit Figuren und künstlichen Felsen stehen.
Überall hat es Hunde: Sie geniessen die warmen Sonnenstrahlen am Fischmarkt. Im Unterschied zu anderen Ländern, haben diese Hunde sehr viel Anstand und rennen uns so gut wie nie nach.
Zwei Paläste: Wir konnten unser Zelt neben diesem Tempel aufstellen und bekamen Tee und Wasser. Weil das Wetter sich verschlechterte, konnten wir gleich noch eine weitere Nacht bleiben und waren sehr gut vor dem starken Wind geschützt.
Wenn man Wasser oder Informationen braucht, dann kann man jederzeit zur Polizei gehen. Die Polizisten sind sehr freundlich und wir können uns sogar etwas in Englisch unterhalten.
Wir übernachten am Dadu-Fluss. Langsam kommen Berge in Sichtweite.
Die Steigung ist sehr angenehm oder wir fitter als auch schon und kommen gut voran.
Wir kaufen ein: Am Strassenrand steht ein Ehepaar mit ihrem Lastwägeli und verkauft allerlei Gemüse, Früchte und Fleisch. Wir wurden zudem mit feinen Orangen und Ingwer beschenkt.
Spektakuläre Landschaft: Die Aussicht ist sehr schön und überall wachsen Palmen und Bananenstauden.
Am Sonne Mond See gibt es ebenfalls zahlreiche und grosse Tempel. Als wir am Wen Wu-Tempel ankamen, wurden wir gleich von dieser kleinen Frau in der hellblauen Jacke in Beschlag genommen. Sie wollte unbedingt ein Foto mit Bruno, weil er so gross und sie so klein ist.
Der “Sonne Mond”-See ist ein Stausee. Weil dieser vergrössert wurde, musste der Tempel am ursprünglichen Standort abgerissen und an der derzeitigen Stelle neu aufgebaut werden. In den 1960er Jahren konnte der Stausee den ganzen Energiebedarf Taiwans decken.
Wie in Australien gibt es auch in Taiwan Aboriginals. Wir besuchten einen Freiluftmuseum, wo die neun unterschiedlichen Bauweisen der damaligen Häuser zu sehen sind. Ebenfalls wird Kunsthandwerk gezeigt.
Traditionelles Essen: Reis im Bambusrohr gegart, Süsskartoffeln, Kugeli aus Süsskartoffeln, Mais und kalte Sojabohnen/Edamame.
Überall hat es Eulen. Eulen haben keine spirituelle Bedeutung. “Sie sind einfach härzig.”, sagte man uns. 🙂
In Tempeln stehen oft Automaten wie diese. Man wirft eine Münze ein und erhält ein Los, wo draufsteht, was die Zukunft bringt. Das Ganze wird mit Musik untermalt und sieht so aus:
Ein Ausflug zum “Sonne-Mond”-See ist bei chinesischen Touristen sehr beliebt und gehört zum Pflichtprogramm.
Unter “Tee-Eiern” versteht man in Taiwan etwas anderes als bei uns: Eine überaus beliebte Zwischenverpflegung. Die Eier werden gekocht, getütscht und in eine grosse Schüssel mit heissem Tee und Gewürzen gelegt. Der Tee dringt so ins Ei ein und gibt ihm ein wunderbares Aroma.
Wer es gerne nachkochen möchte, findet dafür zahlreiche Rezepte.
Durch den Tee erhalten die Eier eine schöne Marmorierung.
Blick auf “Toushe”, ein kleines Dorf in den Bergen.
Am Strassenrand kaufen wir leckere Bananen im Kleinformat. Der Geschmack war superfein!
Sowas haben wir noch nie zuvor gesehen: Drachenfrüchte reifen an den Kaktussen.
Das ist in Taiwan Mode: Auf dem Roller trägt man die Jacke verkehrt, aber hinten offen. 🙂
Taiwanisches Frühstück: Was aussieht wie ein Milchkaffee ist süsse Sojamilch. Dazu gibt es 油條 (Youtiao) im Brötli (oben rechts): Das ist ein frittierter Teig, der leicht salzig ist. Das Ganze wird wiederum in ein Brötli eingeklemmt. Rechts ein Dumpling mit Hackfleisch und gleich oberhalb ein Brötli mit Zimtzuckerfüllung.
In der Mitte das wohl geschmacklich Gewohnteste für uns: Ein Omelett mit eingeklemmtem Spiegelei.
Rückblende: Am 16. Januar 2007, also vor genau 9 Jahren, trafen wir in Australien Jeff aus Taiwan. Er ist Tourenfahrer und ein grossartiger Künstler. Er malt Bilder, die uns sehr gut gefallen. (Detail am Rande: Die Hosen von Bruno sind die gleichen, die er auch auf der jetzigen Reise trägt!)
Wir besuchen Jeff in Huwei, Taiwan, und freuen uns riesig, ihn wieder zu sehen.
In Huwei steht das Storyhouse. Das Haus im japanischen Stil wird von freiwilligen Mitarbeitern geführt und es dreht sich hier alles um Geschichten. Jeder Mensch hat eine Geschichte und hier im Storyhouse kann man diese erzählen und Leute können zuhören.
So durften wir ebenfalls mit dabei sein, als über Steinpapier, Bambushäuser und Kaffeeschnur berichtet wurde.
Steinpapier ist eine taiwanische Erfindung und kann wesentlich umweltfreundlicher hergestellt werden als herkömmliches Papier aus Zellulose. Für die Herstellung wird Kalkstein und Bio-Polyethylen-Harz verwendet. Es bietet auch andere interessante Eigenschaften: Es ist wasserfest, schwer entflammbar und reissfester als herkömliches Papier.
Sehr interessant war auch die Kaffeeschnur: Die Schnur wird aus Kaffeesatz hergestellt und bietet die interessante Eigenschaft, dass sie ähnlich wie bei Kleidern aus Schafwolle, nicht so schnell stinken.
Wir haben ebenfalls einen reichhaltigen Fundus an Geschichten und wir wurden eingeladen, diese zu erzählen. Es war für beide Seiten sehr spannend.
Zu Besuch in Jeffs Atelier.
Jedes Jahr malt Jeff ein grosses Bild mit dem chinesischen Erdzweig im Mittelpunkt. So war es im Jahre 2014 das Pferd. Das Bild zeigt verschiedene Ereignisse im Zusammenhang mit dem Storyhouse.
Übrigens: 2016 wird das Jahr des Affen.
Wir geniessen ein feines Nachtessen zusammen: Ginger Duck.
Am nächsten Tag schauen wir uns die Kunstwerke im Freien an: In der “Municipal Houbu Elementary School” wurden wir von der Rektorin herzlich empfangen und konnten die Bilder von Jeff bewundern. Jeff hat von vielen Schulen Aufträge erhalten um die Pausenhöfe zu verschönern. Hier stehen wir vor einem grossen Wandbild mit dem Künstler persönlich.
Daumen hoch! Das ist die Geste, die auf jedes Foto gehört.
Wir bekamen vom Musiklehrer sogar noch ein exklusives Ständli vorgespielt!
Die Schulkinder lernen auch hier Englisch und konnten ihre Kenntnisse gleich mal an uns ausprobieren. Es war ganz härzig, wie sie sich vorstellten.
In der Grundschule liest sich jeder Schüler einen englischen Namen aus. Dies ist für die Kommunikation etwas einfacher, wobei wir finden, dass die chinesischen Namen farbiger und spannender Klingen als die westlichen Namen.
Auch an der “Honglun Elementary School” wurden wir vom Rektor herzlich empfangen und konnten die Kunstwerke bestaunen. Wir wurden mit Gastfreundschaft überhäuft und konnten uns bei Tee mit den Lehrern im Lehrerzimmer austauschen.
Ein weiterer Höhepunkt des Tages: Wir waren bei den Eltern von Jeff zum Zmittag eingeladen. Vielen Dank nochmal für das feine Essen und die Gastfreundschaft.
Wir konnten dabei sein, wie die geernteten Bohnen auf dem Boden ausgeleert wurden und halfen, die von der Maschine vergessenen Bohnen herauszulösen.
Im Gitarren- und Ukulelehimmel: Wir besuchen eine Gitarrenmanufaktur. Die Gitarren werden hier von Hand einzeln hergestellt.
Wir drei konnten uns nicht mehr zurückhalten und erstanden ein Ukulele Rohling, den Jeff für uns dann bemalen wird. Auf die Unikate freuen wir uns riesig!
Adventskalender im Januar: In diesem Kiosk an der Strasse kann man sich ein Bildli aussuchen und findet dann eine kleine Überraschung im Fächli darunter.
So tönt es, wenn in Taiwan das Güselauto kommt. Die Leute kommen dann aus den Häusern und werfen den Abfall ins Güselauto.
——————————- BREAKING NEWS ——————————-
Taiwan wählt heute Samstag einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin: Seit Wochen sehen wir Wahlplakate und Lautsprecherwagen mit Wahlparolen die mit lauter Musik durch die Strassen fahren.
Gestern haben wir einen Wahlumzug beobachtet:
Weitere Informationen gibt es hier:
Vor der Wahl:
- Schweizer Radio und Fernsehen: Taiwan vor Machtwechsel
- Der Spiegel: Wahlen in Taiwan; Die “Unruhestifterin” greift nach der Macht
- Tagesschau.de: Taiwan wählt
- Google News “Taiwan”
Nach der Wahl: