Nach unserem Abstecher auf die Schaffarm ging es von Dwellingup dann wieder auf dem Munda Biddi Trail weiter. “Munda Biddi” heisst in der Noongar Aboriginal Sprache: “Weg durch den Wald”.
Unterwegs schliefen wir jeweils in den Trailhütten oder wenn wir in einem Dorf waren, gönnten wir uns eine Nacht auf dem Campingplatz. Da war dann Duschen und Kleider waschen angesagt.
Bruno in Action. Unsere Velos sind eigentlich weniger für solche Pfade geeignet, da es sich um ausgesprochene Tourenvelos handelt. Oft mussten wir die Räder schieben, weil es einfach zu steil oder zu sandig war.
Bizarres am Strassenrand… Was man nicht alles am Strassenrand findet, wenn man so durch die Gegend radelt.
Und jetzt? Wo geht es durch? Bruno ist ein Supernavigator und findet immer den richtigen Weg. (Sibil: Meistens/Bruno: Und sogar noch besser als das GPS und Sibil merkt es eh nicht, wenn man im Kreise fährt…)
Grasbäume, welche nur in Australien beheimatet sind. Sie können eine Höhe von bis zu 6 Metern erreichen und werden zwischen 300 und 450 Jahre alt.
An so lauschigen Plätzchen wie diesem, lässt es sich gut campieren. Hier sind wir am Honeymoon Pool in der Nähe von Collie, WA.
Kurz vor Donnybrook, WA, sahen wir Rauch im Wald aufsteigen. Unser Trail würde genau durch diesen Wald führen. Wir entschlossen uns auf der Strasse zu bleiben und auf dem Highway in die kleine Stadt zu fahren. Während der Fahrt hatte man das Gefühl als würde es leicht schneien. Dabei handelte es sich nur um Asche, welche vom Himmel rieselte.
Dieses Feuer war ein kontrollierter Brand. Dies wird gemacht, damit grössere Brände, während des heissen Sommers, vermieden werden können.
Mitten im Wald muss ab und an der Kompass hervorgeholt werden. Der Trail ist zwar super ausgeschildert, dennoch kann es passieren, dass man nicht mehr genau weiss, in welche Richtung es geht.
Unser Ziel ist Albany, im Süden von Westaustralien.
Bei diesem Foto dachte Sibil ganz fest an ihre ehemaligen ArbeitskollegInnen und BewohnerInnen des Alterswohnen Bergsonne und Maison Claudine Pereira in Zweisimmen und Saanen.
Für den Rest des Tages summte sie dann immer wieder das Simmentaler-Lied vor sich her. Auf dieser Farm werden die weltbekannten Simmentaler Kühe gezüchtet.
Die Tannenzapfenechsen sind recht träge und fürchten sich nicht vor Menschen. Sie leben im trockenen Buschland. Ihre Ernährung besteht aus Insekten, Würmern, Schnecken, Pflanzen und Beeren. Sie lieben es, sich auf der warmen Strasse zu sonnen, was ihnen dann oft zum Verhängnis wird. Sie werden ca. 30-40 cm lang. Diese kleinen Reptilien sehen wir ziemlich oft.
Unter einem Wassertank suchten wir kurz vor Quinninup Schutz vor dem Regen. Dazu assen wir eine warme Suppe. Am Morgen kochen wir uns heisses Wasser und füllen dies in die Thermoskanne. Zwei Bouillonwürfel rein und noch ein paar getrocknete Erbsen und klein geschnittene Karotten. Bis zum Mittag ist das dann eine wunderbare Suppe.
Noch mehr Bizarres am Strassenrand.
Morgens um 6 Uhr staunten wir nicht schlecht, als wir das Zelt aufmachten und uns dieses Känguruh-Mami und ein Emu begrüssten.
Der Emu wollte dann noch etwas genauer wissen, wer da im Zelt wohnt und streckte neugierig seinen Kopf zu uns rein.
Emus gehören zu der Gattung der Laufvögel. Sie werden ca. 1.60-1.90 cm gross und sind ca. 30-40 kg schwer. Das Männchen brütet die Jungen aus und zieht diese dann auch auf.
Nachdem die beiden vor unserem Zelt gefrühstückt haben, ist jetzt Zeit zum spielen. Kaum zu glauben, dass das Junge immer noch in den Beutel der Mutter passt.
Einfach nur schön. So grün kannten wir Australien überhaupt nicht.
Wer quakt den da vor dem Zelt? Immer schön, wenn man am Morgen von Tieren begrüsst wird. So lange es kein Krokodil ist…
Die leben aber zum Glück nicht im Süden von Australien.
Der Gloucester Tree, ein Karribaum, ist über 70 Meter hoch und ist der höchste Baum der Welt zur Brandausschau. Zu finden ist dieser Baum im Gloucester Nationalpark in der Nähe von Pemberton. Bruno war so mutig und kletterte bis zur 61 Meter hohen Aussichtsplattform hoch.
Eine weitere Hütte auf dem Munda Biddi Trail. Die Hütten haben wunderschöne Namen. Diese heisst “Yirra Kartta”. Zum Znacht gab es Nudeln mit Gemüse.
Die Nudeln kochen wir mit Bouillon und trinken dann am Schluss noch das Nudelwasser. So ist nichts verloren und wir haben kein Wasser verschwendet, welches wir kilometerweise mit uns mitführen.
Die ersten 1000 Kilometer sind geradelt. Jeder tausendste Kilometer wird gefeiert. Da steigen wir vom Fahrrad, umarmen uns, gratulieren einander und wünschen uns gegenseitig weiterhin eine gute und unfallfreie Fahrt.
Die letzten 20 Kilometer bis nach Walpole hatten es in sich. Wir wurden von einem gewaltigen Regenschauer überrascht.
Der sonst schon sehr sandige Pfad verwandelt sich in eine Schlammpiste und wir sanken ständig ein. Mit ein bisschen Fluchen und Schimpfen schafften wir es dann doch noch. Klatschnass in Walpole angekommen, mussten wir feststellen, dass die Jugendherberge ausgebucht war. Doch wir hatten Glück. Terry und Murray, zwei Australier, welche wir immer wieder auf dem Trail getroffen haben, waren ebenfalls in der Jugendherberge und offerierten uns spontan bei ihnen im Zimmer zu übernachten. Nochmals herzlichen Dank an Terry und Murray!
Wasser, das Kostbarste, was es gibt. Zum Teil hat es eine etwas gelbliche oder bräunliche Farbe. Ist aber trinkbar. Viel trinken wir Wasser von Regenwassertanks.
Ein kleiner General Store in Young’s Siding. Hier gibt es feine Sachen für hungrige Radler.
Wir bekamen den Tipp, dass der Cosy Corner Beach besonders schön sein soll. Nichts wie hin, dachten wir uns und wir wurden nicht enttäuscht. Auf dem Weg dahin kamen wir sogar noch an einem Restaurant vorbei und weil grad Mittagszeit war, kehrten wir da ein und liessen uns bekochen. Sehr empfehlenswert.
Prost!
Kurz vor Albany, dem Ziel des Munda Biddi Trails.
In Albany angekommen, wurden wir auch schon von der Farmerin erwartet. Wir kehren nochmals auf die Schaffarm zurück. Bruno wird ihnen diese Woche noch bei ettlichen Computerproblemen zur Seite stehen. Die Fahrräder lassen wir in Albany.
Nach getaner Arbeit werden sie uns dann zurück nach Albany bringen. Von da aus radeln wir dann gen Osten.
Die Computer müssen noch etwas warten. Erst helfen wir noch beim Schafe verladen.
Die Lämmer werden von ihren Müttern getrennt und in einen grossen Lastwagen geladen.
Das “Aussortieren” nennt man hier “draften”. Die Lämmer werden nicht nur von ihren Müttern getrennt sondern gleichzeitig auch noch nach dick und dünn sortiert. Der Drafter muss ein sehr gutes Auge haben. Am Schluss werden die Tiere noch alle gezählt. Sibil hat gelernt, wie man Schafe zählt. Das ist nämlich überhaupt nicht einfach.
Schafe zählt man so: Man öffnet ein Tor zu einer anderen Weide und lässt die Tiere dann an einem vorbeirennen. Natürlich kommen die nicht ein Reih und Glied und schön hintereinander.
Sibil zählt im Dreierpack. Das heisst, sie merkt sich wie drei Schafe zusammen aussehen. Am Schluss multipliziert sie die Anzahl mit 3. Was für ein Hochgefühl, wenn sie die exakt gleiche Zahl wie die Farmerin hat.