Kurz vor Weihnachten haben wir die Velos eingepackt und sind nach Taiwan, der Insel mit den vielen Namen geflogen: Taiwan, Republik China (Englisch: “Republic of China” und die Abkürzung, welche man auf vielen Artikeln findet “Made in ROC“), Chinesisch Taipeh, Nationalchina oder früher “Ilha Formosa”.
Wir freuen uns auf unser nächstes Veloabenteuer in einem asiatischen Land.
Achtung: Dieser Blog enthält sehr viele Bilder über Essen und Tempel.
Nach der Ankunft mussten wir wieder unsere Velos zusammenbauen. Das Flughafengebäude war wie gemacht für uns: Wir hatten sogar Tablare um unser Werkzeug abzulegen. 🙂
Wir fahren zuerst nach Taipeh und sehen uns die Hauptstadt an. Auf dem Weg sahen wir den ersten daoistischen Tempel und waren von den vielen Farben und Figuren fasziniert. Natürlich wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass diese Tempel überall stehen und noch in viel grösserer Form vorkommen.
Das war dann schon der Nächstgrössere: Man konnte sich sogar hinsetzen, es gibt Wasser und Steckdosen (Netzstecker und USB-Stecker (!) zum Laden der Geräte).
Je weiter wir fahren werden die Tempel immer imposanter und kunstvoller.
Entlang des Tamsui-Flusses fuhren wir in die Stadt. Auch hier gibt es sehr schön angelegte Radwege.
Das ist für Sabine… 🙂 In Anlehnung an das Bild aus dem Fotoautomaten.
Wir fahren wieder auf der rechten Seite.
Ein Mandelfisch sieht hier etwas anders aus… Mandelsplitter und kleine frittierte/getrocknete Fischli als Snack.
Laut Statistik leben in Taiwan 600 Leute pro Quadratkilometer.
Weil aber ähnlich wie in Korea mehr Hochhäuser als Einfamilienhäuser gebaut werden, bleibt letztendlich mehr Platz für öffentlichen Raum.
Der “Taipeh 101“: Dieses Hochhaus ist das Wahrzeichen von Taipeh und war mit 508 Metern von 2004 bis 2007 der höchste Wolkenkratzer der Welt.
Ebenfalls rekordverdächtig ist die Geschwindigkeit der Lifte zur Aussichtsplattform: In weniger als 40 Sekunden ist man oben. Die Geschwindigkeit beträgt 60 km/h.
Nachtmärkte gehören zu Taiwan wie die vielen Tempel. Streetfood und Kleider werden hier feilgeboten.
Sehr beliebt sind diese riesigen BBQs. Man bestellt sich beim persönlichen Grilleur eine Speise, die dann sofort zubereitet und …
auf Alufolien ausgebreitet wird. Gedämpfter Kabis und Bohnensprossen, Pouletfleisch und Seafood an viel Knoblauch.
Und wieder ein Tempel. Äh, nein: Das das Grand Hotel Taipeh.
Mega fein sind Green Onion Pancakes, die man sich beliebig füllen lassen kann: Spiegelei, Mais, Käse, Speck etc.
Ein weiterer Tempel in der Nachbarschaft.
Strassen, wie hier die Stadtautobahn, werden hier zweistöckig durch die Stadt geführt. Riesige Betonsockel halten die massiven Fahrbahnen in der Luft.
Die Auswahl an Essen ist unglaublich vielfältig. An diesem Stand wählt man sich die Zutaten aus, welche anschliessend mit einer Schere oder Maschine, welche einem Aktenvernichter ähnelt, zerkleinert und in einer Suppe aufgewärmt wird. Die Speise wird an an einer Sauce zu Nudeln gereicht.
Noch mehr Essen…
Am Nightmarket kann man nicht nur essen sondern sich auch seiner Haare im Gesicht entledigen: Mit einem Faden, der die Angestellte im Mund hält, werden die Haare in Windeseile entfernt. Dies alles in der Öffentlichkeit.
Noch mehr Tempel: Der “Ciyou Temple”, welcher der daoistischen Göttin Mazu gewidmet ist.
Die farbigen Märkte sind in Taiwan überall vorhanden.
Diese Javaäpfel (oder wie sie unser Freund Olivier nennt: “Öpfeli”) bekamen wir geschenkt. Wir hatten keine Ahnung, in was wir da beissen. Es ähnelt sehr einem Äpfel, der jedoch nicht ganz so kompakt wie ein herkömmlicher Apfel ist.
In Taiwan gibt es in Pärken sehr viele Eichhörnchen.
Das Kägi fret erobert die Welt: Eine U-Bahn-Station in Taipeh als Werbefläche.
Interessant ist, dass es das Kägi auch schon früher im Ausland gab: Jedoch hiess es da “Toggi“. Wegen dem Buchstaben “ä” wurde ein neuer Markennamen kreiert. Dies wurde jedoch jetzt vereinheitlicht. So heisst es auch hier “Kägi”.
Und gleich noch was Interessantes: Auch die Ovomaltine gibt es hier auch wieder. Doch hier heisst sie “Ovaltine“. Dies kam zu Stande, weil bei der internationalen Markenanmeldung ein Schreibfehler gemacht wurde und dies seit jeher beibehalten wurde.
Der “Taipeh 101” dient an jedem Jahresende als Kulisse eines riesigen Feuerwerks, das hunderttausende Menschen in ihren Bann zieht.
Hier das Video dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=ZAQ00h66SJk
Auf Taiwan wohnen 23 Millionen Menschen und es gibt ebenso viele registrierte Roller. Da braucht es natürlich auch Helme in allen Formen und Farben.
Die unglaubliche Menge von Vespas sieht man hier besonders gut. Nach dem Feuerwerk zum Jahreswechsel wälzt sich ein riesiger Tross Rollerfahrer durch die Stadt.
An den Radwegen gibt es vielerorts mobile Läden, die allerlei Velozubehör verkaufen.
Ganz hoch im Kurs stehen diese kleinen ferngesteuerten Autöli, wo man seinen Nachwuchs rein setzen kann und Papa oder Mama dann das Auto mit einer Fernsteuerung lenkt…
Jumbo Ice Cream? Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen…
… und waren über die Grösse wirklich überrascht!
Wir folgen nun den verschiedenen Radwegen der Küste entlang um die Insel.
Der Fischereihafen von Zhuwei.
Rousong oder auch Fish-Floss ist getrockneter, pulverisierter und gewürzter Fisch, der sich dann wirklich fast wie Zuckerwatte im Mund anfühlt.
Zugegeben, etwas gewöhnungsbedürftig! Aber es schmeckt unglaublich gut!
Ebenfalls etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch dies gehört mittlerweile zu unseren Lieblingsspeisen: Grillierter Oktopus.
Drachen zum Verkauf. Die windige Insel bietet optimale Voraussetzungen um einen Drachen steigen zu lassen.
Wir fahren auf dem Xinwu Green Tunnel Bikeway. Dieser Radweg ist an Wochenenden äusserst beliebt. Man kann hier vom Zweirad bis zum sechsplätzigen Familienvelo alles mieten. Ist die ganze Familie inklusive Haustieren dann auf dem Velo, fährt man durch den Küstenwald und kauft sich an den Ständen, die alle paar Kilometer im Dutzend an den Wegrändern stehen Streetfood. In den Städten sieht man so gut wie keine Velofahrer.
Es ist ein Superspektakel, wie das Video zeigt:
Eine der vielen Mietstationen mit Tempel im Hintergrund.
In Taiwan gibt es über 15’000 (in Worten: Fünfzehn Tausend) Tempel.
Der City God Temple in Hsinchu: Plötzlich erklang laute Musik und es wurde eine Senfte in den Tempel hereingetragen und es wurden rituelle Gegenstände ausgeladen und wieder in die Wandkästen gestellt.
Die Senfte wurde anschliessend auseinandergebaut und alles wieder versorgt.
Das hektische Treiben war sehr eindrücklich.
In Hsinchu gibt es im Wind getrocknete Nudeln. Und weil es hier so viel Wind hat, sagt man, es seien die besten. Dazu werden Fleischdumplings gereicht, welche mit einer eher süsslichen Sauce verspeist werden. Die Geschmacksknospen müssen sich erst auf ein solches Geschmackserlebnis einstellen. Aber nach dem dritten Bissen schmeckt es richtig gut!
Das Osttor (Yingxi) von Hsinchu war Teil der Stadtbefestigung, welche 1826 um die Stadt gebaut wurde.