Zwei Wochen haben wir nun in Seoul verbracht und haben abwechslungsweise einen Markt und dann wieder Paläste besucht. Dazwischen haben wir uns kulinarisch durch Korea schnabuliert, was ein wirklich feines Gaumenerlebnis ist.
Es gefällt uns hier sehr gut und wir freuen uns auf die kommenden Wochen, wo wir durch das Land nach Busan pedalen.
Was wir lustig finden:
- Wenn wir in einem Laden Sachen anschauen, auch nur mit den Augen, dann kommt immer hinterher grad eine Verkäuferin und ordnet wieder alles schön ein.
- Koreaner lieben es auf dem Velo laut Musik zu hören. Mal schauen, was unser Solarradio dann so hergibt. 🙂
- Viele modebewusste, vornehmlich junge Koreaner, meist Männer, tragen grosse, sehr sehr grosse schwarze Brillen ohne Gläser. Das schaut zum brüllen lustig aus!
- Wir haben kein Handy und gehören hier in Seoul zur absoluten Minderheit. 9 von 10 Koreaner haben ein Handy und tragen das überall vor sich her.
- Wir waren einmal in einem koreanischen Migros. Das ist ja ein Erlebnis sondergleichen. Brauchen taten wir nichts aber wir kamen trotzdem fast nicht mehr aus dem Laden raus. An jedem Regal steht am Anfang und am Ende ein kleines Degustierwägeli und dahinter jemand, der am Kochen oder etwas am Aufschneiden ist. Es wird lauthals um einen geworben, dass man doch von ihnen etwas probieren sollte. Ab und zu wird einem das kleine Häppli auch grad direkt in den Mund geschoben, so muss man sich nicht die Finger schmutzig machen. Dass man hier von Verkäufern etwas in den Mund geschoben bekommt, ist uns schon ein paar Mal passiert. Kann einem auch als Dankeschön für den Einkauf passieren. So schiebt uns unsere Lieblings-Kimbap-Verkäuferin jedes Mal, nachdem wir bei ihr etwas eingekauft haben, noch ein Sushiröllchen in den Mund. Wir findens immer super lustig.
Hier noch die Auflösung unseres Wettbewerbs:
(Trommelwirbel)
Wir sassen genau 721 Stunden auf dem Fahrrad. Ela und Pascal waren mit 722 Stunden am nächsten.
Gratulation, die Karte ist schon unterwegs! 🙂
Was waren froh, haben wir uns in Australien noch neue Schuhe gekauft. Sonst müssten wir uns womöglich in diesem Schuhgnusch die zwei zusammengehörenden Schuhe suchen.
Die Noodle Alley auf dem Namdaemun Markt.
Der Namdaemun Markt ist mit 10’000 “Marktständen” ein riesengrosser im Jahre 1414 gegründeter Markt, wo man fast alles erhält. Pro Tag kommen etwa 300’000 bis 400’000 Kunden und kaufen hier ein. Ca. 7’000 davon sind Touristen.
Eine Spezialität auf dem Gwangjang Markt sind Mungbohnen Puffer. (Man kann sich das wie Rösti vorstellen, jedoch ist die Hauptzutat Mungbohnen.) Diese fritierten Küchlein werden mit in Soja eingelegten Zwiebeln gegessen und schmecken sehr gut!
Der Thronsaal des Changdeokgung Palastes. Seit 1910 regiert das Land kein König mehr. Das heutige Staatsoberhaupt ist die Präsidentin Park Geun-hye.
Wissenswertes über die Geschichte Koreas: https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdkorea#Geschichte
Im geheimen Garten des Changdeokgung Palastes durfte nur der König durch das grosse Tor. Die Belegschaft musste durch das kleine Törchen auf der linken oder rechten Seite. Ein König musste nie laufen, er wurde immer in einer Senfte getragen.
Hier werden die getrockneten Chilis verkauft. Chilis sind die Grundlage der meisten koreanischen Gerichte.
Ginseng-Wurzeln, soweit das Auge reicht.
In der Schweiz kennen wir Zwiebelzöpfe am Zibelemärit. Hier sind es Fischzöpfe. Im Hintergrund: Knobli in rauhen Mengen. Bundweise oder einzeln, geschält und ungeschält. Vampire haben wir hier keine gesehen. 🙂
Während die ältere Generation sich im Schatten die Zeit vertreibt…
oder in einem der Pavillons ein Nickerchen macht…
vertreiben sich die jungen Koreaner die Zeit mit Verkleiderlis. In diversen Geschäften von Jeonju kann man sich für wenig Geld ein traditionelles Gewand mieten und die Stadt erkunden…
und mit der Palastwache posieren. Ein sehr beliebtes Freizeitvergnügen.
Juhuii! Sibils Vater besuchte uns in Korea und brachte uns Ersatzteile und ein Fresspäckli mit. Das war wie Weihnachten uns Ostern zusammen!
Wir wurden zum Korean BBQ eingeladen.
Besuch im Gyeongbokgung Palast.
In diesem Pavillon trafen sich der König und die Königin auf einen Schwatz… oder so.
Die Gebäude des Palastes hatten auch vor hunderten Jahren bereits Bodenheizung. Hierzu wurde Kohle in den Öfen unter dem Gebäude verfeuert. Dies erwärmte die steinerne Bodenplatte und wurde so warm. Der Rauch zog durch die seitlichen Kamine ab.
Training der farbenfrohen Wachablösung am Gyeongbokgung Palast.
Mit Pauken und Trompeten wurde die Wachablösung angekündigt.
Nachgestellte Gerichte aus Plastik machen uns das Bestellen im Restaurant bedeutend einfacher. Was man aber nicht sehen kann ist, ob das Gericht heiss oder kalt serviert wird. So kann es einem passieren, dass man eine Nudelsuppe bestellt, die aber eiskalt serviert wird. Sehr gewöhnungsbedürftig.
Das Mekka für Computerfans. Im Yongsan Electronics Market findet man alles was das Herz eines Nerds begehrt. Sibil war froh, dass es dort einen Wartesaal für Mitgeschleppte gab. So konnte sich Bruno alleine in das Getümmel begeben. Dieser Laden verkauft nur Lüfter. Aus abertausenden Lüftern konnte man auswählen.
Der Yongsan Markt besteht aus 5’000 einzelnen Geschäften, die in ca. 20 Gebäuden untergebracht sind. Nach ca. 750 Läden hatte auch Bruno genug und holte Sibil, die mittlerweile eingeschlafen war, wieder ab. 🙂
Der Noryangjin Fischmarkt ist 24 Stunden geöffnet. An einem der unzähligen Stände hat man die Qual der Wahl: Fische, Crevetten, Krebse, Muscheln, Schnecken, einfach alles was das Meer hergibt, kann man hier kaufen und direkt durch eines der vielen Restaurants in der ersten Etage zubereiten lassen.
Einkaufen auf dem Fischmarkt…
… und anschliessendem Essen im Restaurant mit Sibils Vater. Zur Vorspeise gab es Jakobsmuschlen, zum Hauptgang Shrimps und weil es so gut war, lief Papi nochmals durch den Markt und so gab es zum Dessert nochmals Jakobsmuscheln. 🙂
Metro fahren ist in Seoul ein Muss, da es absolut einfach ist und einem in dieser riesigen Stadt von A nach B bringt. Die Metro ist wohl die sauberste, die wir je gesehen haben. So sauber, dass man sich schon fast wie im Spital vorkommt.
Wer einen Sitzplatz will, muss sich sputen: Wir kommen uns jeweils vor wie bei dem Spiel an Kindergeburtstagen: Es hat immer ein Stuhl zu wenig. Wenn die Musik abstellt, scheidet man aus, wenn man auf keinem Stuhl sitzt. Oder es setzen sich zwei auf den gleichen Stuhl. Kennt ihr dieses Spiel? Das wird tagtäglich in der Metro hier gespielt (ohne Musik, versteht sich…). Was man aber auch sagen muss: Kommt jemand Älterer oder jemand, der aus gesundheitlichen Gründen einen Sitzplatz benötigt, wird sofort aufgestanden und Platz gemacht.
Überhaupt ist das Alter hier eine ganz wichtige Sache. So kann es einem passieren, dass man zuerst nach seinem Alter statt nach dem Namen gefragt wird, um sicher zu gehen, dass man das Alter ehrt und man von Anfang an weiss, wer der Ältere ist und man sein Gegenüber korrekt ansprechen kann.
Ein weiterer kulinarischer Höhepunkt am Namdaemun Markt: Soft-Ice im Fischcornet. Ihr erratet nicht, was unter dem Soft-Ice zum Vorschein kommt:
Das Cornet war mit Corn Flakes (Frosties) gefüllt!
Am Seoul Tower gibt es abertausende Liebesschlösser. Es wurden sogar unzählige künstliche Bäume aufgestellt, wo man diese Liebesbezeugungen anbringen kann. Üblicherweise werden die Schlüssel, damit die Liebe ewig hält, weggeworfen. Hierfür gibt es eine extra Box, wo man den Schlüssel “entsorgen” kann, damit diese nicht in den Wald geworfen werden.
Atemberaubende Aussicht vom Seoul Tower.
Seoul Tower by night. Jede Nacht erscheint der Turm in einer anderen Farbe.
Seoul by night.
Liebesbezeugung auf koreanisch. (Nehmen wir jetzt einfach mal an.)
Und zum Schluss noch ein ein kulinarisches Highlight: Crevetten Flips im Schokomantel.
Das Geschmackserlebnis manifestiert sich folgendermassen:
Mit den ersten Bissen kommt der Geschmack von Crevetten voll zum Tragen, im Abgang ist es dann schokoladig. Mmmmh! 🙂