Unsere Zeit in Australien neigte sich dem Ende entgegen: Bevor wir weiterreisen, musste alles noch Instand gestellt werden: Das Velo bekam ein neues Tretlager, wir waren beim Zahnarzt und beim Osteopathen, am Zelt hatten wir noch die Löcher zu flicken, weil ein Vogel ins Zelt gepickt hat und die Velos sind auch noch flugzeugtauglich zu verpacken.
Dazu mussten wir eine Fahrradbox für unsere Velos auftreiben. Im lokalen Veloladen durften wir im Container nach Kartons suchen: Bruno beim dumpster dive.
Wir sind am riesigen Flughafen Incheon, Südkorea, angekommen. Die Nacht verbrachten wir auf den Bänken und wechselten uns ab mit der Gepäckbewachung. Die Zeit kann man sich hier sehr gut vertreiben. Es gibt freies Internet an allen Orten. Die Bänke waren auch nicht allzu hart: Wir haben unser Mätteli draufgelegt und zwei Bänke zu einem Doppelbett zusammengeschoben. Am Morgen packten wir dann unsere Velos aus und bauten sie wieder zusammen. Nach kurzer Zeit waren wir wieder fahrbereit.
Aber erst wollten wir noch etwas Frühstücken: Sibil nahm Reisporridge und viele uns gänzlich unbekannte Dinge. Es ist eine fantastisches Erlebnis für die Sinne, ganz unbekannte Zubereitungsarten zu kosten.
Fahrt vom Flughafen Incheon nach Seoul. In diesem Vorort entsteht eine neue Stadt. Alle Radwege, Strassen und Pärke waren bereits gebaut. Jedoch standen erst wenige Häuser da. Die Radwege waren bereits etwas überwachsen. Wenn dann aber alles fertig ist, sieht alles blitz-blank aus.
Auf der Fähre hatte es einen kleinen “Kiosk”, der Chips (also eigentlich nur diese Chips) verkaufte. Crevetten-Flips: Auch noch sehr speziell.
In Wolmido angekommen, fanden wir schon den nächsten Imbissstand. Was es da alles gab! Wir entschieden uns für einen Potato Tornado. Die getrockneten Tintenfischbeine sparen wir uns für später auf.
Allerorts werden Chili getrocknet, die in der koreanischen Küche vielfache Verwendung finden.
Bei genauerem Hinschauen erkennt man auch den Potato Tornado: Eine aufgespiesste, in Spiralen aufgeschnittene Kartoffel, die anschliessend frittiert und mit Caramelsalz bestreut wird.
Südkorea hat ein unglaublich gut ausgebautes Radwegnetz: Wir folgen dem Hangang auf dem Weg nach Seoul. Neben dem Radweg wurde hier ein künstlicher Wasserfall gebaut. Der feine Wasserstaub war eine willkommene Erfrischung in diesem heissen Wetter. Es ist 30°C heiss und etwas feucht.
Für unser Auge etwas ganz Neues: Diese “Pagoden” werden für Picknicks oder ein Nickerchen im Schatten gebraucht.
Die kunstvolle Bemalung ist sehr beeindruckend.
Wieviele Smartphones braucht ein Motorradkurier? Offenbar mindestens fünf! Und das Sechste hat er in der Hand.
Wir besuchten den Dongdaemun-Markt. Auf diesem Markt gibt es hauptsächlich Textilien und Kleider. Dieser Laden beispielsweise verkauft Reissverschlüsse. Hunderte weitere Läden verkaufen ebenfalls Reissverschlüsse. Auf dutzenden Etagen werden Kleider verkauft. Es ist unvorstellbar gross und wir haben an diesem Tag eigentlich nichts Anderes als Knöpfe, Reissverschlüsse und Kleider gesehen.
In dieser Seitenstrasse wird Waschmittel verkauft.
An diesem Stand gibt es Gummihandschuhe.
Wo es so viele Leute hat, gibt es auch etwas zu Essen: In diesem Abschnitt wurden Fische gegrillt. Es roch unglaublich gut und so folgten wir der Einladung der freundlichen Wirtin und setzten uns in das kleine Restaurant. Oder besser gesagt in ihre Küche.
Sie empfahl uns das Gericht des Tages und ein paar Minuten später war unser Tisch reichlich mit Essen gedeckt.
Das aufgetischte Essen bestand aus folgendem:
- Kohlsuppe
- Reis
- Kimchi, fermentierter Kabis: Sehr scharf, hier kommen die Chilischoten zum Einsatz
- Eine Art Sojasauce mit Wasabi
- grillierte Makrele
- Mung-Sprossen (auf Deutsch werden diese irrtümlicherweise als “Sojasprossen” bezeichnet) mit (etwas weniger) Chili
- Grüne Stängel, ebenfalls mit etwas Chili
- Nesselblätter mit Chili (Wir haben nicht herausgefunden, was es genau sein könnte…)
Von den Beilagen kann man jeweils beliebig oft nachbestellen. Auch gehört Wasser immer dazu.
Es schmeckte uns sehr! Und es macht sehr viel Spass, die einzelnen Zutaten miteinander zu kombinieren und so die fremden Geschmäcker zu kosten.
Hier die Bücherei von aussen…
… und von innen. Uns bleibt es ein Rätsel, wie man hier die Übersicht behält!
Silvia: Vielleicht hast du eine Idee?
Am Wochenende darf man Fahrräder mit in die U-Bahn nehmen. Und das natürlich auch noch gratis. Das öffentliche Verkehrsnetz ist vorbildlich ausgebaut und es ist sehr einfach, jeden Winkel der Stadt zu erreichen. Zum Glück ist alles in Koreanisch und Englisch angeschrieben, das macht es einfacher. 🙂
Als Baum getarnte Handyantenne: Es fällt fast überhaupt nicht auf… 😉
Treffen mit dem koreanischen Veloweg-Ambassador. Brad Kirby ist begeisteter Velofahrer und die Ansprechperson für viele Tourenfahrer in Korea. Dank seinen vielen Beiträgen auf Facebook kamen wir überhaupt auf die Idee, Korea mit dem Velo zu bereisen.
Er gibt uns nicht nur Tips zu den zahlreichen Radwegen, er zeigte uns auch noch ein sehr feines Restaurant.
Entlang des super ausgebauten Radwegnetzes gibt es immer wieder hochmoderne Toiletten. Aber warum ist hier eine Frau, ein Mann und ein Fahrrad abgebildet?
Ganz einfach: Damit man das Velo immer im Blick hat, fährt man mit dem Fahrrad in die Toilette.
Hat man sein Geschäft erledigt, geht es auf der anderen Seite weiter. Sehr clever! 🙂
Doch eigentlich wäre das nicht nötig, man kann seinen Drahtesel sehr gut draussen abstellen, es würde nichts passieren. Die Kriminaltät ist sehr gering.
Soft-Ice mal anders: Noch nie ein gefülltes Schnorchel-Soft-Ice gehabt?
An Wochenenden verwandeln sich öffentliche Plätze zu Zeltplätzen. Zelten ist für Koreaner mehr als normal. Überall stehen Zelte und man verbringt so die Zeit am Schatten mit Spielen, Essen und geselliges Beisammensein. In der Nacht kehrt man wieder in seine Wohnung zurück.
Sicht auf die Stadt Seoul mit 10 Millionen Einwohnern.
Wir bleiben nun zwei Wochen in Seoul und machen von hier aus Ausflüge. Es gibt so viel zu sehen und Neues zu entdecken. 🙂