Seit dem letzten Blog hat sich viel ereignet: Wir haben unsere Kyushu-Umrundung vervollständigt, unsere Freundin Sabine ist auf Besuch gekommen und wir sind mit ihr von Fukuoka, nach Obama, Kumamotto, Osaka, Kyoto und Tokio gereist. Wieder zurück in Fukuoka haben wir uns auf die Weiterreise nach Taiwan vorbereitet.
Natürlich hoffen wir, dass euch der Adventskalender mit den Videos hinter den Törchen weiterhin viel Spass macht. Für alle, die ihn noch nicht gesehen haben, man kann immer noch einsteigen… 🙂
An vielen Orten entlang der Küste findet man Schilder mit Meterangaben. Im Falle eines Tsunami weiss man exakt, wie hoch man steht.
Und man findet auch Schilder, die darauf hinweisen, wo man sich vor Tsunamis in Sicherheit bringen kann.
In Japan hängen die Tanksäulen in der Tankstelle an der Decke. Fährt ein Auto rein, dann springt sofort einer der Angestellten zum Kunden und weist ihn lauthals an, wo er stoppen soll, damit das Auto exakt am Tankstutzen steht. Anschliessend wird gefragt, was man gerne möchte und der zweite Mitarbeiter betankt das Auto. Man gibt dem ersten das Geld in die Hand, worauf dieser zur Kasse springt (!) und das Rückgeld zurückbringt. So geht Kundenservice auf japanisch.
Wir verbrennen in unserem Kocher ebenfalls normales Benzin und es war jedesmal sehr interessant, dies zu kaufen. Als wir am Anfang noch nicht wussten, welches nun das korrekte Benzin ist, haben die zwei Mitarbeiter abwechslungsweise mehrmals eine Nase voll aus unserer Benzinflasche genommen und kamen dann einstimmig auf “Bleifrei”. Wir mussten uns Zusammenreissen, dass es uns vor Lachen nicht fast vertätscht hat.
Bleifrei 95 ist nämlich rot, Bleifrei 98 ist gelb und Diesel ist grün. Super (verbleites Benzin) gibt es in Japan nicht.
Nirgends findet man so viel Chrom wie an japanischen Lastwagen.
Noch japanischer wird es beim Gemüsekauf. Hier haben wir zwei Extrembeispiele herausgepickt, die es in einem Supermarkt zu kaufen gab. Hier könnten sich auch noch einzeln verpackte Rüebli, Zwiebeln oder Bananen etc. einreihen. Cherrytomaten im dreier Pack oder im zweier Pack mit einem Zweiglein Peterli. Fast alles Gemüse wird in sehr kleinen Einheiten verkauft und siebenmal verpackt.
Die blauen Schuhe verraten es: Es ist Sibil. 🙂
Friedlicher Campspot im Gebüsch neben der Strasse in den Bergen.
In Japan gibt es ganz ganz viele Gemüseläden, die von den Dorfbewohnern selber beliefert werden, damit andere Dorfbewohner dies wieder kaufen können.
Vielerorts findet dies in einem normalen Laden statt. Nicht so hier: Das Gemüse und die Früchte werden in ein Fach gelegt und man wirft das Geld einfach in das danebenstehende Kässeli.
Die Küste ist wunderschön und man es gibt abertausende kleine Inseln in den Buchten.
Diese Küstenstrasse wurde vor langer Zeit durch einen Tunnel ersetzt. Wir liessen uns diese jedoch nicht entgehen, da es autofrei ist und meistens schönere Aussichten bietet als ein Tunnel.
Die Strasse war wirklich nicht mehr in einem sehr guten Zustand. An diesem Ort wurde sie unterspült und brach ab. Auf einem kurzen Abschnitt war nur noch eine Strasse von 30 cm Breite übrig.
Znünipause bei der Gartenarbeit. Wir beschenkten Sie mit vier Mandarinen und wir bekamen ein kleines Päckli Guetzli.
DAS ist ein Kotatsu: Wenn die Temperatur draussen fällt, so nimmt man die Tischplatte ab und legt diese flauschige Decke unter das Tischblatt. (Hier bekommt doch das Wort “Tischdecke” eine ganz neue Bedeutung… 🙂 ) Ebenfalls im Tisch eingebaut ist ein Heizmodul: Auf diese Weise entsteht eine wohlige Wärme.
Anmerkung von Sibil: Isabelle und Corin, ihr bekommt auf den 50. Geburtstag dann so einen.
Weil unser Zelt ganz nass war, mussten wir dies in einem Park trocknen. Anastasia mit ihrer Englischklasse kam spontan mit uns ins Gespräch und die Kinder konnten gleich ihre guten Englischkenntnisse an uns ausprobieren. Es war ganz härzig wie sie sich vorstellten und uns sogar mit einem kleinen Blumensträussli beschenkten, dass sie im Park gepflückt hatten.
Wir lehrten ihnen auch noch zwei Wörter: “Chuchichäschtli” (das nennt man übrigens ein Schibboleth) und zum Abschied “Tschüss“. Wie uns Anastasia geschrieben hat, verwenden sie dies noch heute.
Umi Jigoku ist eines der vielen blubbernden Seen, wo das heisse Wasser und der Dampf an die Erdoberfläche kommt.
Ebenfalls befindet sich da der Eingang zu einem Tempel.
Da diese Seen so heiss sind, werden in vielen Jigokus Eier in einem Korb in den See gehängt und diese werden anschliessend im Restaurant verkauft.
Der geschnittene Reis wird getrocknet und anschliessend wird dieser gedrescht.
In einem Tempel gibt es oftmals kleine Teiche, wo man Kois bewundern kann.
Ganz viele Töris.
Nach einem Spaziergang durch Fukuoka wollten wir noch etwas ans Meer um Sabine wach zu behalten. Litt sie doch am zweiten Tag noch etwas am Jetlag. Doch daraus wurde nichts. Wir sahen eine Gruppe Menschen, die vor einem Eingang standen und warteten bis der Türsteher sie reinliess. Das ist in Japan nichts besonderes. Muss man hier vor vielen Restaurants anstehen und warten bis ein Platz frei wird. Als die Türe dann aufging, sahen wir ganz viele Eulen. Wir dachten, dass dies hier wohl eine Eulen-Tierklinik sei. Doch weit gefehlt. Der Türsteher winkte uns herbei und ehe wir uns versahen, sassen wir im oberen Stock und bestellten uns ein Getränk.
Wir hatten immer noch keinen Schimmer, was dies nun genau sollte. Eine Person erklärte uns dann anhand einer Stoffeule, wie die Eulen zu halten sind und dann bekamen wir ganz viele Eulen nacheinander auf die Hand und konnten uns mit ihnen ablichten lassen. Wir waren in einem Eulen-Kaffee gelandet!
Posieren in Obama. Mit Sabine besuchten wir auch das 105 Meter lange Fussbad und …
… heute gibt es nicht Poulet im Chörbli sondern Süsskartoffen, Fishcake und Broccoli. Selber gegart im Dampf von den heissen Quellen.
Frauen im Kimono.
In Tempeln kann man ganz viele Dinge kaufen. Es gibt natürlich Esswaren. Und dann kann man auch noch seine Wünsche auf ein Brettli schreiben, was anschliessend verbrannt wird. Was dieser Mann genau auf Papier aufschreibt, haben wir leider nicht herausgefunden.
Kyoto ist das Kulturmekka schlechthin. Es gibt über 1600 Tempel und Schreine. Wir besuchten deren fünf und waren sehr beeindruckt.
Dieser Tempel heisst Kiyomizu-dera und gehört zu den Top 3 Tempeln in Kyoto.
Kinkaku-ji (der goldene Pavillon) ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Japans.
Richtig. Wir sind jünger, hübscher und attraktiver geworden! Das alles passiert, wenn man sich in einen riesigen japanischen Fotoautomaten (ein sogenannter Purikura-Automat) stellt. Man steht in einen Raum, auf dem Monitor werden Posen als Vorschlag angezeigt und eine Kamera macht dann Fotos. Die Augen werden automatisch vergrössert, die Lippen geschminkt, die Haare gefärbt, die Hautfarbe aufgehellt und das Gesicht entfaltet.
In einem zweiten Schritt begibt man sich an einen Bildschirm und kann die Bilder noch mit Stickern, z. B. Ohren oder Weihnachtsbäumen und Kommentaren wie “LOVE FASHION”, “Do you like?!”, “FASHION IS PASSION” und vielem anderen versehen.
Das Resultat erscheint dann auf einem Streifen Fotopapier, das draussen auf einem wartet.
Wir haben selten so gelacht… Unter Jugendlichen ist das unglaublich beliebt und es stehen in Spielhallen zig solcher riesigen Kästen in Reih und Glied.
Die Regenbogenbrücke in Tokio.
In den Spielhallen, von denen es in grösseren Städten sehr viele gibt, haben Sabine und Sibil ihre grosse Freude.
Dance Dance Revolution: Hier wird getanzt was das Zeugs hält. Am Bildschirm werden die Pfeilrichtungen angeben, welche man am Boden mit den Füssen berühren muss und das in einem Affentempo. Wenn man es richtig gut kann, dann sieht das so aus.
https://www.youtube.com/watch?v=3l-mRWtBGsA
Im Ueno Zoo von Tokio erfüllte sich Sibil einen langehegten Traum. Sie wollte endlich mal einen Panda sehen. Ganz interessant fanden wir, wie das mit dem Panda-Leasing und dem Dalai Llama funktioniert. Der Artikel aus der Welt ist eine äusserst interessante Lektüre.
Wir hatten Glück und konnten der Fütterung des Pandas beiwohnen.
Origami Kaikan ist der Ort für die japanische Papierfaltkunst. Hier kann man zuschauen, wie das grosse Blatt Papier mit einem Muster beklebt wird und anschliessend zum Trocknen aufgehängt wird.
Kazuo Kobayashi ist der Grossmeister des Origami. Er spricht mit den Leuten währenddessen seine flinken Hände ohne hinzuschauen das Papier in die richtige Form bringen.
Hier faltet er einen Ring…
… den er dann Sibil an den Finger gesteckt hat.
Ebenfalls findet man im Ausstellungsteil zahlreiche Origami-Exponate, wo einem schlicht die Luft wegbleibt.
Aussicht vom Tokio Government Building auf Tokio. Scheinbar endlos zieht sich der Siedlungsteppich zum Horizont.
Der Shinkansen gehört zu der absoluten Crème de la Crème unter den Zügen und lässt die Herzen Ferrophiler höher schlagen.
Die Zahlen sind eindrücklich: Schneller als 200 km/h, Kumulierte Verspätung aller Shinkansenzüge an einem Tag beträgt weniger als fünf Minuten und kein einziger Unfall mit Todesfolge.
Zwei Wermutstropfen gibt es dann aber doch noch: Die Landschaft geniessen kann man auf einer Fahrt mit dem Shinkansen nicht wirklich. Viel zu oft fährt man auf dem mit Trennwänden abgeschotteten Trassen oder in Tunnels. Und Velos haben hier gar nichts zu suchen. Höchstens gefaltet in einer Tasche dürfen diese mitkommen.
Vor dem Fliegen demontieren wir die Velos und verpacken diese in Kartons. Doch: Wie bringt man die Kartons am einfachsten zum Flughafen? Ganz einfach, man bastelt sich mit der Wäscheleine einen Karton-Rucksack.
Sowas hat man in Fukuoka noch nie gesehen: Es war der Kopfverdreher schlechthin!
Leckerbissen
Das haben wir in Beppu am Umi Jigoku gegessen: Gedämpft im Vulkandampf, Reis mit Oktopuss und Fisch. Absolut zu empfehlen.
Bruno schickte Sibil in den Laden um Fishcake für das Abendessen zu kaufen. Fishcake sind unter anderem diese Rollen, welche Sabine weiter oben im Korb hat. Hat absolut nichts mit einem Cake zu tun, wie wir ihn kennen und ist auch nicht süss. Nicht schlecht staunte Bruno als Sibil dann mit einem süssen Cake in Fischform zurückkam.
Wettbewerb mit Preis!
Die Frage: Was ist das?
Wer eine Antwort darauf hat, schreibt bitte einen Kommentar.
Wer es herausfindet, erhält den heissbegehrten Hauptpreis: Eine Ansichtskarte aus Taiwan!
Einsendeschluss bis zum nächsten Blogartikel.