Wir verabschieden uns vom Storyhouse und fahren weiter Richtung Süden, wo am untersten Zipfel unsere Freundin Karla aus Alaska zu uns stösst. Die Kältewelle, die Taiwan vor gut einer Woche heimgesucht hat, ist wärmeren Temperaturen gewichen und wir sind wieder am schwitzen. Zusammen reisen wir weiter entlang der wunderschönen Südostküste und erreichen Taitung. Das gestrige Erdbeben in Tainan haben wir gespürt. Waren aber zum Glück gut 100 km vom Epizentrum entfernt.
Es heisst Abschied nehmen: Fast eine Woche durften wir im Storyhouse sein und wir bekamen sehr viele Einblicke in das Leben in der kleinen Stadt Huwei, die uns ausserordentlich gut gefiel. Vielen Dank an Jeff, Tang und das Storyhouse für die Gastfreundschaft!
Jeff zeichnet und schreibt ein Tagebuch und Gästebuch für das Storyhouse. Unsere Anwesenheit wurde so im Buch verewigt. (Der Pfeil, oben rechts, der auf Brunos Hosen zeigt, weist darauf hin, dass er diese Hose auch schon vor neun Jahren getragen hat…).
Wir fahren weiter. Und wir bekommen auch schon bald Einblick in einen weiteren Schritt der Reisproduktion.
Das Anpflanzen mit der Maschine: Die kleinen Reispflänzchen werden in gerollten Platten, ähnlich wie Rollrasen, geliefert und dann hinten in der Maschine eingespannt. Pflanzenbüschel für Pflanzenbüschel wird anschliessend in den Boden gedrückt, wie das folgende Video zeigt:
Auf dem Veloweg werden Erdnüsse getrocknet.
Dieser Tempel wird gerade renoviert. Dennoch ist die riesengrosse Figur auf dem Dach des Tempels ein imposanter Anblick. Ein Mann kam zu uns und gab uns zu verstehen, dass wir im Tempel etwas zu Essen bekommen können. So folgten wir ihm in den Keller, er führte uns in einen grossen Saal, wo in der Mitte ein Buffet mit feinen Esswaren stand. Wir durften uns da kostenlos verköstigen. Als Dankeschön spendeten wir etwas an den Tempel.
Tofuproduktion zum Anfassen: Von der Strasse aus sieht man, wie der Tofu auf grossen Holzsieben getrocknet wird.
Karasumi besteht aus gesalzenen und in der Sonne getrockneten Meeräschenrogen. Es ist eine japanische Spezialität, welche hier in Taiwan hergestellt wird.
Der Rennvelofahrer links im Bild, hat uns angedeutet, wir sollen ihm folgen, da er mit uns ein Foto vor diesem Tor machen möchte. 🙂 Gesagt, getan.
Ein Engel auf Reisen… und der andere Engel auf dem Salzberg.
Ein grosses Maneki-neko (Winkebüsi) beim Qigu Salzberg.
Luermen Mazu Tempel gehört zu den grösseren Tempeln Taiwans und ist der Göttin Mazu gewidmet. Er zieht täglich unzählige Besucher an.
Manchmal werden wir Zeuge von Ritualen, von denen wir keine Ahnung haben, was sie genau bedeuten. Dennoch, wir waren sehr beeindruckt!
Diese Statue steht links vom Tempeleingang und ist ein Assistent der Göttin Mazu, welche die Schutzpatronin der Seefahrer ist. Der eine Assistent hört sehr gut und der zweite kann sehr weit sehen. Die Statuen sind so unglaublich gross, dass es uns nicht möglich war, ein Gesamtbild mit unserer Kamera einzufangen.
Der Tempel ist Andachts-, Begegnungs-, Verpflegungs- und für uns auch eine Wassertankstelle.
Neben etlichen Automaten, welche im Tempel stehen, fanden wir diesen hier: Ein Do-It-Yourself-Zuckerwattenautomat! Und in Aktion sieht das so aus:
Taiwanesische Bauweise.
Und so sieht’s auf dem Friedhof in Anping aus.
Wir kaufen ein: Solche “Läden” sind uns am liebsten. Man kann einzelnes Gemüse kaufen und muss nicht gleich einen 10kg Sack Rüebli kaufen. Kabis, Broccoli, Rüebli, Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Zwiebeln, Gurken oder auch Tomaten haben wir heute auf dem Speiseplan.
Und natürlich dürfen auf unserer Einkaufstour Eier nicht fehlen: Wir haben immer Eier dabei. Schäden gab es bisher fast keine zu vermelden… 🙂
Und hier gibt es sogar Eier einzeln verpackt. Was der Unterschied zu den uneingepackten Eier ist, haben wir noch nicht herausgefunden.
Lotus-See in Kaohsiung, im Südwesten der Insel.
Wenn man von der Pagode zurückblickt, dann hat man den Blick auf den Tempel.
Die Drachen und Tiger Pagoden stehen im Lotus-See in Kaohsiung.
Im tropischen Süden Taiwans werden viele Früchte angebaut. So beispielsweise Bananen (hinten) und Ananas, vorne im Bild. Die Bananen müssen eine andere Sorte sein als jene, die man in unseren Breitengraden bekommt. Sie haben einen sehr feinen Geschmack und sind kleiner.
Man kommt sich vor, als würde man durch einen Fruchtsalat pedalen.
Ja, richtig: Es gibt unzählige Tempel in Taiwan.
Ein Abstecher ins Tal der Schmetterlinge (Maolin).
Etwa eine Million Schmetterlinge migrieren jedes Jahr im Winter aus dem kälteren Norden in den wärmeren Süden. Neben Taiwan gibt es dieses Phänomen ebenfalls noch in Mexiko.
Die Schmetterlinge fliegen nur, wenn es schönes Wetter ist. Sie geben ein magisches Bild ab, wenn viele Schmetterlinge in der Luft flattern.
Hier gibt es noch Migros-Wagen.
So sieht eine typische Strasse in einem Dorf aus.
In Taiwan gibt es unzählige Fischzuchten. In grossen, künstlichen Teichen werden die Fische gehalten.
Diese Rohre, die sich wie Spaghetti am Ufer des Flusses entlang schlängeln, versorgen die Fischzuchten mit frischem Meerwasser.
Die fast menschenleere Küste im Süden Taiwans ist wunderschön.
Dieser Strand in Baisha diente als Drehort für “Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger” und daher pilgern täglich tausende Leute an diesen Strand und machen Fotos.
Das Meer hat hier eine konstante Temperatur zwischen 22 und 29 Grad.
Ausblick auf die Küste.
Noch exotischer als wir: Dreirad als Familienkutsche.
Unsere Freundin Karla aus Alaska, die wir in Südkorea kennengelernt haben, hat sich spontan entschlossen zusammen mit uns den Süden und Osten mit dem Velo zu bereisen. Es ist immer sehr kurzweilig und wir sind ein sehr gutes Team!
Im Winter ist der Wind besonders stark. Auf geraden Strecken mussten wir die Velos zum Teil schieben, weil wir so starken Seitenwind hatten, dass es uns fast umgewindet hat. Windstärke 7, etwa 55 km/h, sieht dann so aus:
Als wir in Manzhou bei einem Tempel unter dem Dach vom Geräteschuppen übernachten durften, kam Yumei und brachte uns Tee, gegartes Gemüse, Salat und Neujahrsplakate, um unsere Zelte für das Neujahr zu schmücken. Wir waren von so viel Gastfreundschaft schlicht überwältigt.
Yumei war Grundschullehrerin und hat uns ein paar Sachen beigebracht: So hat sie uns gezeigt, was man alles mit Aloe vera machen kann: Man kann die gelartige Masse in den Blättern essen, sich damit die trockene Haut einreiben oder auch die Haare damit pflegen.
Zum Abschied sang Yumei uns sogar noch ein Lied, nachdem sie uns am nächsten Tag um 6 Uhr morgens das Frühstück ans Zelt servierte. Es gab Zongzi, die sie selber gemacht hat. Extra für uns. In solchen Momenten sind wir uns einmal mehr bewusst, wie privilegiert wir sind, eine solche Reise unternehmen zu können und Menschen wie Yumei begegnen zu dürfen.
Die Landschaft hier im Süden ist von Natur geprägt, statt wie im Norden/Westen von Dörfern und Städten.
Wir fuhren entlang der Küste und immer wieder zeigte sich das Meer.
Unser Dreierkonvoi im Spiegel.
Fische werden auf der Quai-Mauer getrocknet. Dahinter das wilde Meer.
Die Strasse entlang der südlichen Spitze ist sehr schmal. Es hat jedoch im Gegensatz zu anderen Orten auch kaum Verkehr und gar keine Reisebusse.
Atemberaubend.
Leider nicht ganz geglücktes Wasserbüffel-Familienfoto: Ein Bauer lässt seine Herde am Ufer dieses Flusses weiden.
Nach einem Ruhetag in Mudan geht’s wieder auf in die Berge und die schöne Landschaft. In diesen Wäldern sahen wir wilde Affen die von einem Baum zum anderen hüpften. Danke an Karla für den Film!
Die Strasse wird neu geteert. So hatten wir das Glück, dass diese für den normaler Autoverkehr gesperrt war. Die Polizei liess uns jedoch mit den Velos durchfahren.
Im kleinen Städtchen Dawu ruhten wir uns auf der Graspolstergruppe etwas aus.
Velos dienen auch hier als Transportvehikel.
Schwarzteeglacé mit lustigen schwarzen Kugeli. Taiwan ist für Glacéliebhaber ein Paradies. In allen erdenklichen Formen und Geschmäcker sind die kalten Köstlichkeiten erhältlich.
In diesem Hotel gibt’s keine vierte Etage. Man nennt dies Tetraphobie und ist der Bruder der uns eher bekannten Triskaidekaphobie (abergläubische Angst vor der Zahl 13). Die Zahl “Vier” ausgesprochen als Wort ist sehr ähnlich zum ausgesprochenen Wort für “Tod”. Deshalb wird im asiatischen Raum sehr oft die Zahl “Vier” vermieden und deshalb schenkt man niemandem vier Stück von einem Gegenstand.
Atemschutzmasken als Modeaccessoire: Viele Leute tragen hier Atemschutzmasken, weil die Luftqualität schlecht ist. Vielerorts kann man diese auch als hübsches Modeaccessoire kaufen.
Man setzt sich auf einem Stuhl in einem Restaurant, doch wohin mit der Handtasche? Dafür gibt es hier vielerorts solche Kisten, wo man seine Siebensachen reinlegen kann und so diese nicht auf den Boden legen muss.